Globalisierung am Ende - und jetzt?

Globalisierung bedeutete lange Zeit, dass die Welt zusammenwächst. Jetzt zerfällt sie wieder in Einflusssphären. Grund ist die wachsende Politisierung der Wirtschaft. Daher drängen jetzt alle darauf, sich von kritischen Geschäftspartnern unabhängig zu machen. Für die betroffenen Unternehmen kommt es dabei zu ganz harten Unterbrechungen, von denen niemand heute genau weiß, wie man das betriebswirtschaftlich auffängt.   Fakt ist: Die EU hat begonnen, ihre Außenbeziehungen radikal neu auszurichten. Der Schlingerkurs, den China in der Ukraine-Krise fährt, zeigt allerdings auch, dass es noch nicht eindeutig ist mit der Blockbildung. Im Besten Fall macht Globalisierung also gerade eine Pause, im schlechtesten Fall erleben wir eine Rückabwicklung.   In unserer heutigen Podcastausgabe sprechen wir darüber mit Dr. Cora Francisca Jungbluth und Dr. Thieß Petersen. Sie arbeiten beide für die Bertelsmann Stiftung. Cora Jungbluth ist studierte Silologin und Senior Expert International Trade and Investment. Thieß Petersen ist von Hause aus Volkswirt und derzeit Senior Advisor für Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft.   Für Nachhaltigkeitsthemen sehen die beiden harten Zeiten anbrechen: In Kriegszeiten rutschen der Klimawandel oder Artenschutz unweigerlich in den Hintergrund. In welchem Ausmaß globale Herausforderungen auch in Zukunft noch globale Unterstützung finden werden, ist dabei offen: Ob multipolar und multilateral gut miteinander harmonieren, haben wir noch nicht wirklich ausprobiert. Für einen Kurswechsel fehlen uns vor allem an leistungsfähige Institutionen. Immerhin eine gute Nachricht haben die beiden für uns: Wer seine Wirtschaft als erster von nicht-erneuerbaren Rohstoffen frei bekommt, hat in Zukunft die Nase vorn.

Om Podcasten

In unserer Podcastreihe beleuchten wir spannende Aspekte zu Nachhaltigkeitsmanagement, Wirtschaftsethik und Verbraucherthemen. Mehr dazu auch online unter Umweltdialog.de