Dr. Marit Cremer: Identität als Strategie

Wie formt sich Identität und wie beeinflusst Migration die Identitätsbildung? Gibt es eine russlanddeutsche Identität? Und warum es in einer Zuwanderungsgesellschaft wie Deutschland wichtig, verschiedene Identitäten zu verstehen? Wie gelingt das? Antworten darauf gibt uns Dr. Marit Cremer. Die Soziologin und Politikwissenschaftlerin engagiert sich für die Menschenrechtsorganisation Memorial Deutschland. Dort leitet sie seit 2015 Projekte zur Erinnerungspolitik im postsowjetischen Raum und Deutschland. Ihre jüngsten Forschungen beschäftigen sich mit Bewältigungsstrategien tschetschenischer Geflüchteter in Deutschland. 2018 hat sie eine Forschungsarbeit zu Identitäten der zweiten Generation der deportierten Russlanddeutschen veröffentlicht. Über die Ergebnisse dieser Arbeit sowie Identitätsstrategien von Russlanddeutschen in der Sowjetunion und nach der Umsiedlung in Deutschland sprechen wir in dieser Folge.

Om Podcasten

Der Podcast über Aussiedler für Menschen mit und ohne Migrationskoffer voller Geschichten. Aufgewachsen in einem sozialistischen System, Auswanderung und Neuanfang – solche und viele andere Erfahrungen einen Aussiedler aus postsozialistischen Staaten, die heute in Deutschland leben. Der neue Podcast „Steppenkinder“ will das Spezifische der Russlanddeutschen als eine Gruppe der Aussiedler sichtbar machen. Gleichzeitig geht es den Machern Ira Peter und Edwin Warkentin darum, einer breiten Öffentlichkeit Wissen zu universellen Themen wie Identität, Erinnerungskultur, Migrations- oder Integrationserfahrung zu vermitteln. Dafür sprechen sie mit Interviewgästen aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft. Ira Peter ist Medien- und Kulturschaffende, Edwin Warkentin Kulturreferent für Russlanddeutsche. Sie gehören zur „mitgebrachten Generation“ der Russlanddeutschen, die im Kindes- und Jugendalter mit ihren Familien aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland einwanderten. Weil beide zudem wie ein Großteil der (Spät-)Aussiedler aus der kasachischen Steppe stammen, nennen sie ihren Podcast „Steppenkinder“. Alle drei Wochen gibt es eine neue Folge. Ein Projekt des Kulturreferats für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, gefördert durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien. www.russlanddeutsche.de/podcast www.instagram.de/steppenkinder