Niederlande: Verseuchte Böden, ausgelaugte Politik

In den Niederlanden sind viele Böden überdüngt und mit Stickstoff verseucht. Darum wollte die Regierung Rutte Bauern davon überzeugen, ihre Höfe aufzugeben. Doch dieser Plan ist umstritten und erschüttert die niederländische Politik. Im Hafen von Rotterdam schwimmt ein Bauernhof. An Deck leben auf engem Raum 50 Milchkühe. Ein Sinnbild der niederländischen Landwirtschaft: viel Innovationskraft und wenig Feingefühl für Ökologie im Stall oder mehr Bio auf dem Teller. In den Niederlanden ist der Boden knapp und teuer. Darum setzt die Landwirtschaft seit jeher darauf, auf wenig Fläche hohe Renditen zu erzeugen. Dies ist aber nur möglich mit intensiver Landwirtschaft und viel Dünger, was die Böden auslaugt und mit Stickstoff verseucht. Langzeit-Premierminister Mark Rutte und seine Regierung reagierten darauf mit dem Plan, Bauern mit staatlichen Anreizen zum Aufgeben zu bewegen. Dieses Vorhaben aber erschütterte die niederländische Politik. Rutte trat zurück und nun sollen Neuwahlen einen Ausweg weisen. Der Besuch auf dem Bio-Hof von Jan Arie Koorevaar zeigt, wie man es eigentlich besser machen könnte. Allerdings ist die grossflächige Umstellung auf Bio schwierig. Denn hohe Bodenpreise und der Druck zu hoher Rentabilität stehen einer ökologischen Landwirtschaft im Weg.

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