#17 Nostalgie und Heimweh: Rachmaninows Corelli-Variationen (17/18)

Im Exil fern der russischen Heimat schrieb Rachmaninow seine sogenannten Corelli-Variationen op. 42. Tatsächlich stammt das Thema aber gar nicht von Arcangelo Corelli. Unter dem Namen "La Folia" war es im Barock ein weit verbreiteter, populärer Tanz. Folia heißt eigentlich Wahnsinn. Gemeint war damit überdrehtes, ausgelassenes Feiern. Viele Komponisten schrieben in der Barockzeit Variationen über dieses Thema, auch Corelli, von dem es Rachmaninow übernahm. Der aber macht aus dem barocken Tanz eine melancholische Reise durch spätromantische Gefühlwelten - virtuos, klangverliebt und schwelgerisch. Für Igor Levit war das Stück übrigens Anlass zu einem ziemlich heftigen Streit mit seinem Lehrer ...

Om Podcasten

Der Klavierpodcast mit Igor Levit und seinem Freund Anselm Cybinski geht weiter! Nach dem großen Erfolg von "32 x Beethoven" dreht sich die neue Staffel um Igors Lieblingsform: Die Variation. Bachs Goldberg-Variationen sind der Ausgangspunkt, Beethovens Diabelli-Variationen das Herzstück. Variationen sind bunt. Und sie sind vielfältig: Alles wird anders in dieser musikalischen Verwandlungskunst. Igor Levit erlebt Variationen wie Reiseliteratur: "Es sind Berichte von Wegen, die von A nach B führen. Aber auch von Menschen, die als Person X aufbrechen und als Person Y ankommen." Über Mozart, Mendelssohn, Liszt, Schumann, Brahms und Reger geht die Reise bis zu Frederic Rzewskis "The poeple united". Wie ist die Musik gemacht? Was tun die Hände? Was hat das Leben der Komponisten damit zu tun? Was ist Igors persönliche Geschichte mit den Stücken? Und was gibt uns die Musik für unser Leben? Immer spontan, mit Spaß und mit Plan machen sich Igor und Anselm auf den Weg. Ein wilder Ritt durch musikalische Themen, Einflüsse und Epochen: Musik-Wissen als Hörgenuss, vermittelt von einem Künstler, der nicht nur redet, sondern auch spielt. Und das gern gleichzeitig.