Hirn & Heinrich - Demenz: Wie können Angehörige damit umgehen?

Wenn jemand an Demenz erkrankt, ist dies gerade auch für diejenigen herausfordernd, die mit der erkrankten Person zusammenleben. Persönlichkeit und Verhalten von Menschen mit Demenz sowie der gemeinsame Alltag können sich sehr verändern. In späteren Stadien der Krankheit erkennt die betroffene Person möglicherweise ihr soziales Umfeld nicht mehr. Wie leben wir mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind? Wie kommen Angehörige mit den Veränderungen durch die Krankheit zurecht? Darüber spricht Moderatorin Sabine Heinrich mit der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Roes. Die Standortsprecherin des DZNE-Standorts Witten forscht zur Versorgung von Menschen mit Demenz und kann dabei als examinierte Krankenschwester auf eigene Berufserfahrungen in der Pflegepraxis zurückgreifen. Im Gespräch erläutert Professor Roes, warum es für Angehörige wichtig ist, sich selbst und den an Demenz erkrankten Menschen gut zu beobachten und wie dadurch die Kommunikation und Interaktion zwischen Betroffenen und Bezugspersonen verbessert werden kann. Zudem sagt sie, dass Angehörige sich frühzeitig Unterstützung für die eigene Belastung suchen sollten und gibt Ratschläge für den Umgang mit herausfordernden Momenten im gemeinsamen Zusammenleben. „Beziehungsgestaltung ist das A und O“, erklärt Professor Roes, ob bei häuslicher Pflege oder bei professioneller Pflege in Pflegeheimen. Daher hat Roes mit ihrem Forschungsteam einen Expertenstandard für Pflegefachkräfte entwickelt, der das Gefühl von Menschen mit Demenz fördern soll, gehört, verstanden und angenommen zu werden. Im Podcast berichtet sie außerdem von der Forschung zum Einsatz von Pflege-Robotern in Pflegeheimen.

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Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel. Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund. Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern? Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.