Dann kann man am Ende gar nicht mehr leben

In Folge 12 meiner Reihe „Wie geht es dir damit?“ rede ich mit Eva. Unser Gespräch führt vor Augen, was die Maßnahmen sowie die andauernde Angstrhetorik den Menschen antun können, die ohnehin schon unter Angststörungen und sozialer Phobie leiden. Der Lockdown bringt Eva an den Rand der Verzweiflung: sie fühlt sich hilflos und auf ihrem Weg zur Besserung zurückgeworfen. Zu ihren ohnehin schon bestehenden Ängsten kommt durch die Hysterie von Medien und Politik nun noch mehr Angst hinzu. Soziale Aktivität, eine Möglichkeit, ihre Phobie ein Stück weit zu überwinden, findet kaum noch statt. Die Mitmenschen, sagt sie, sind unglaublich unfreundlich geworden und schrecken vor einem einfachen „Hallo“ auf der Straße panisch zurück – eine Atmosphäre, die Menschen mit Angststörungen noch mehr in die Isolation treibt. Eva kämpft mit Angstzuständen, doch sie ist, wie sie sagt, immun gegen die Angst vor dem Virus. Ihr Bedürfnis nach Freiheit ist zu stark und sie weiß nur allzu gut, dass – lässt man der Angst vor dem Tod die Überhand – man am Ende gar nicht mehr leben kann.

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Philosophie, Literatur, Kultur und Gesellschaft - von Gunnar Kaiser IMPRESSUM http://www.gunnarkaiser.de/impressum