Episode 067: Lohn der Angst (Le Salaire de la Peur), 1953

Ein Filmarchiv - A podcast by Brockmann & Ecke

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Mario, Monsieur Jo, Bimba und Luigi hängen irgendwo in einem südamerikanischen Kaff fest: keine Jobs, die Flugtickets raus aus der Misere unbezahlbar. Das Elend ist so groß, dass sie sich sogar um eine Selbstmordmission prügeln. Für eine amerikanische Ölfirma sollen sie Nitroglyzerin über holprige Straßen zum Ölfeld transportieren. Jedes Schlagloch könnte den Tod bedeuten. Clouzots LOHN DER ANGST ist vor allem als Suspensefilm berühmt geworden: immer wieder wissen wir als Publikum mehr über drohendes Unglück als die Lasterfahrer. Die Set Pieces der zweiten Hälfte des Films inszeniert Clouzot nüchtern und präzise und unerhört modern. Richtig großartig wird der Film aber erst, weil er sich über eine Sunde Zeit lässt für die Exposition: denn erst einmal begleiten wir die Protagonisten und unzählige Nebendarsteller durch die Vorhölle des namenlosen Dorfes, bevor dann die Motoren der Trucks aufheulen. Wir unterhalten uns darüber, was dieses Setup mit uns als Zuschauer macht – wie es Framings für Interpretationen anbietet, mal politisch, mal existenzialistisch. Dabei verorten wir den Film im Nachkriegsfrankreich und nähern uns Clouzots Stil an – mal tiefenscharf mit genialer Mise-en-Scène, dann mit erfindungsreicher Montage und revolutionärem Sound Design.

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