Episode 052: If...., 1968

Ein Filmarchiv - A podcast by Brockmann & Ecke

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1968 war die westliche Welt noch auf Revolution gepolt, aber der britische Regisseur Lindsay Anderson war schon einen Schritt weiter (oder schon so desillusioniert wie alle anderen es erst in den 70ern wurden). Anderson hatte seine Sturm und Drang-Phase bereits ein Jahrzehnt zuvor, als Dokumentarfilmer für das Free Cinema und später in der Peripherie der British New Wave. Sein IF...., einer der wichtigsten britischen Filme der 60er Jahre, wirkt ein Jahrzehnt nach der Aufbruchsstimmung der neuen Wellen fast schon wie ein bösartiger Kommentar auf die Idee des Umsturzes an sich: Malcolm McDowell spielt hier Travis, Schüler an einer maximal poschen Public School, traditionell nur dem englischen Establishment vorbehalten. Travis rebelliert gegen den Muff und die mal soziale, mal konkret körperliche Gewalt an der Schule, aber nicht auf politisch reflektierte Art, sondern zynisch, narzisstisch, voll düster-romantischer Todessehnsucht, gar nicht so weit von faschistischen Idealen entfernt. Wir reden darüber, wie Anderson diese Rebellion inszeniert: anfangs veristisch und direkt wie eine Free Cinema-Doku – aber bald gleitet IF…. in eine perfide Unzuverlässigkeit ab.

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