Episode 047: Das Verbrechen des Herrn Lange (Le crime de Monsieur Lange), 1936
Ein Filmarchiv - A podcast by Brockmann & Ecke
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Jean Renoir ist einer der berühmtesten französischen Regisseure, und seine SPIELREGEL taucht regelmäßig weit vorne in Listen der besten Filme aller Zeiten auf. Gleichzeitig sind sein Humanismus und sein wenig ostentativer Auteurismus aber auch arg aus der Mode gekommen, und das sowohl bei den Praktikern als auch bei den Zuschauern. Wir mussten dementsprechend lange warten, bis endlich eine Blu ray-Neuauflage erschien, um Renoir ins Filmarchiv-Programm zu hieven. Dafür ist DAS VERBRECHEN DES HERRN LANGE dann gleich einer von Renoirs schönsten Filmen und ein toller Einstieg in seine Filmographie (auch Freunde der Arbeiten von Jacques Prévert kommen auf ihre Kosten: er hat hier das Drehbuch mit verfasst). Es geht um eine kleine Verlagsanstalt mit eigener Druckerei im Paris der 1930er Jahre, deren Mitarbeiter arg unter dem narzisstischen, übergriffigen Firmenchef leiden. Als der dann vermeintlich bei einem Zugunglück ums Leben kommt, wird der Verlag zur Genossenschaft umgebaut – und binnen kürzester Zeit zur sozialistischen Utopie. Renoir inszeniert diesen Wunschtraum mit unerhörter Leichtigkeit und mit Sympathie selbst für die größten Widerlinge. Wir sprechen über seinen Regiestil, die Verwendung von Tiefenschärfe, die Arbeit mit dem Ensemble aus Film- und Theaterdarstellern und ordnen MONSIEUR LANGE historisch ein.