Episode 041: Der Boxer und der Tod (Boxer a smrt), 1963
Ein Filmarchiv - A podcast by Brockmann & Ecke
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Der KZ-Insasse Jan Komínek (gespielt von Stefan Kvietik) soll ermordet werden, da entdeckt Lagerkommandant Kraft (Manfred Krug) zufällig seine Talente – Komínek war früher Amateurboxer. Ab jetzt muss Komínek alle drei Tage gegen Kraft antreten. Es geht um sein Leben: schlägt er Kraft, muss er sterben. Bietet er zu wenig Herausforderung, ist sein Tod genauso besiegelt. Peter Solans Film stellt das Konzentrationslager als entsetzliche sportliche und soziale Performance dar, in der Regelsysteme immer wieder behauptet, aber nie eingehalten werden. Wir unterhalten uns über Kvietiks und Krugs atemberaubende Performances – nie wurden Krugs proletarische Bulligkeit und Jovialität besser eingesetzt, und Kvietik gelingt praktisch ohne Dialog eine faszinierend ambivalente Figurenzeichnung. Uns interessiert außerdem, wie Peter Solan immer wieder unterschiedliche stilistische Register zieht, vom nüchtern-dokumentarischen über alptraumhafte Momente hin zu Reproduktionen historischer Fotografien.