Ralph Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 6 e-Moll
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Vor knapp mehr als 150 Jahren wurde der englische Komponist Ralph Vaughan Williams geboren und auch wenn er in seiner Heimat als einer der wichtigen Musikgrössen gilt, bei uns ist seine Musik (noch) nicht wirklich bekannt geworden. Es gibt zwar die Hits wie «The lark ascending» oder die «Tallis-Fantasia», doch seine insgesamt neun Sinfonien beispielsweise werden in unseren Konzertsälen kaum gespielt. Die Musik von Vaughan Williams ist vielschichtig. Sinnlich-klangschön wie die beiden genannten Werke oder aber auch dissonant und energiegeladen wie in der 6. Sinfonie. Gustav Mahlers Votum, gemäss dem eine Sinfonie eine Welt aufbaut (und somit auch «die Welt» in sich aufnimmt), lässt sich auch auf Vaughan Williams Sechste übertragen. Die Welt, in der diese Sinfonie entstand, ist diejenige in Schockstarre nach dem Ende des 2. Weltkrieges: «Die erste Sinfonie nach Hiroshima», so hat ein Kommentator die Wirkung damals zusammengefasst. Dem Komponisten wäre es zwar lieber gewesen, die Leute hätten einfach eine Musik gehört und nicht eine Botschaft daraus gelesen. Aber vielleicht ist Vaughan Williams Musik auch einfach sehr bildstark; immerhin basiert ein Teil dieser Sinfonie auf einer Musik, die der Komponist für einen Kriegsfilm geschrieben hat. Der Tonmeister Andreas Werner und der Musikwissenschaftler Chris Walton hören sich zusammen mit Norbert Graf Ausschnitte aus fünf verschiedenen Aufnahmen an.