Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 5 op. 82

Ist er nun ein Spätestromantiker oder doch eine eigene Stimme in der vielschichtigen Moderne des 20. Jahrhunderts? Jean Sibelius, der finnische Nationalkomponist, ruft mit seiner Musik Wiedersprüche hervor.  Lange Zeit in Europa nicht ganz für voll genommen, war der Komponist in England und den USA schnell populär. Und natürlich in Finnland. Die fünfte der insgesamt sieben Sinfonien von Sibelius ist während und nach dem 1. Weltkrieg entstanden und hat dennoch einen überwiegend hellen Charakter. Sibelius komponiert eine Musik, die nach seinen eigenen Worten wie ein Fluss funktioniert: Sie nährt sich aus unterschiedlichen Bächen und Strömen und mäandriert ihrem Ziel entgegen, dem grossen Meer. Da passt auch, dass ein besonders eingängiges Thema im Schlusssatz von einem Naturerlebnis inspiriert ist: Vom Flug einer Gruppe von Schwänen in der Nähe von Sibelius Villa Ainola, die er sich in der Naturidylle hat errichten lassen. Zusammen mit Norbert Graf diskutieren die Musikwissenschaftlerin Doris Lanz und der Dirigent Matthias Kuhn. Erstausstrahlung: 08.02.21

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]