Arthur Honegger: Sinfonie Nr. 3 «Liturgique»
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«Wenn Musik nur klingende Algebra wäre, würde sie mich kaum interessieren»: Für Arthur Honegger bedeutete Komponieren eine Position beziehen, er wollte die Menschen durch seine Musik wachrütteln. Ein Werk, in dem das besonders erfahrbar ist, ist Honeggers 3. Sinfonie. Entstanden ist sie unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges, als Europa in Trümmern lag. Honegger nannte sein Bekenntniswerk «Symphonie liturgique». Er zitiert in seiner Sinfonie zwar keine liturgischen Melodien, aber er setzte vor jeden der drei Sätze ein entsprechendes Zitat: Dies Irae, De profundis clamavi, Dona nobis pacem. Der Aufruhr am Tag des göttlichen Zorns, die hoffnungslose Verlorenheit des Menschen und der Kampf gegen dumpfen Maschinismus, wobei am Schluss doch so etwas wie die Vision einer besseren Welt auftaucht: Das sind die Stationen, die Honegger in seiner Musik symbolisiert. Gäste von Norbert Graf sind die Musikpublizistin Corinne Holtz und der Dirigent Matthias Kuhn