# 178 Der Tag, an dem ... der Schwiegersohn Sigmund Freuds starb

Sigmund Freud, der berühmte Begründer der Psychoanalyse. Im September 1909 hielt er sich gemeinsam mit seiner aus Wandsbek stammenden Frau Martha in Hamburg auf. Wir wissen nicht, wie es kam, dass Freud ausgerechnet das Atelier des Fotografen Max Halberstadt am Neuen Wall aufsuchte. Möglicherweise hatte Freud von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des damals 27-jährigen Lichtbildners gehört – er war einer der besten Fotografen seiner Zeit in Hamburg. Jedenfalls entstand bei diesem Besuch eine Serie berühmter Porträtaufnahmen. Bis heute werden diese Fotos regelmäßig zur Illustration verwendet, wenn ein Buch oder ein Artikel über Sigmund Freud erscheint. Freud und Halberstadt: Aus den beiden Männern werden enge Freunde. 1913 heiratet Halberstadt Freuds Tochter Sophie. Die stirbt zwar bereits 1920 – aber die Beziehung zwischen Halberstadt und Freud bleibt sehr eng. 1936 muss Halberstadt – er ist Jude – aus Nazi-Deutschland fliehen. Die Verfolgung durch die Nazis, die Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz und der schwierige Neuanfang in Südafrika – all das setzt seiner Gesundheit zu. Halberstadt stirbt am 30. Dezember 1940 im Alter von 58 Jahren.

Om Podcasten

„Der Tag, an dem …“ ist seit einigen Jahren die erfolgreichste Serie der Hamburger Morgenpost. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder berichtet über die Tage, die Hamburgs Stadtgeschichte prägten. Das Spektrum der Serie ist breit und reicht von Hamburger Persönlichkeiten, großen Bränden und außergewöhnlichen Wetterereignissen über spektakuläre Verbrechen bis zur Verkehrs- und Baugeschichte sowie der älteren und jüngeren Hamburger Politik. Und so groß wie das Interesse der Hamburger an der Geschichte ihrer Stadt, so gewaltig ist auch das Echo bei den Lesern. Wegen des großen Erfolgs werden Teile der Serie nun auch als Podcast – gelesen vom Autor Olaf Wunder selbst – veröffentlicht.