Albrecht von Lucke: „Scholz findet nicht die richtigen Worte“

Das Scholz-Update - der Bundeskanzler-Podcast - A podcast by Lars Haider, FUNKE Mediengruppe - Wednesdays

Eine Stunde lang hat Olaf Scholz am Sonntag Anne Will Rede und Antwort gestanden, als einziger Gast – und Albrecht von Lucke nicht überzeugt: „Ich frage mich, ob Olaf Scholz jemals ein Bundeskanzler werden kann, dem das Volk mit einer gewissen Empathie folgt“, sagt der Publizist und Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ in der neuen Folge unseres Podcasts „Das Scholz-Update“. Scholz bleibe selbst bei der Beschreibung des Ukraine-Krieges der „rein pragmatisch Machtstratege, die Fähigkeit, seinen Gefühlen in einer solchen Situation Ausdruck zu verleihen, hat er nicht“. Mit seinem „Ich-weiß-sowieso-alles-besser“-Gestus fände er für die Angst der Menschen keine Sprache. Überhaupt staunt von Lucke über das mangelnde Formulierungsvermögen von Scholz: „Er findet für vieles nicht die richtigen Worte. Das ist in diesen Krisenzeiten, in denen die Menschen jemanden brauchen, der sie mitnimmt und der menschlich agiert, ein großes Problem.“ Sein Motto „Beklage dich nie, erkläre dich nie“ passe nicht in die Zeit: „Ein Kanzler muss seine Politik erklären, gerade jetzt.“ Scholz zurückhaltende, abwartende Kommunikation hat laut von Lucke aber auch einen Vorteil. Einen Ausrutscher, wie er dem US-Präsidenten Joe Biden bei seiner Rede in Polen passierte, als er fahrlässig einen Machtwechsel in Moskau forderte, müsse man beim Bundeskanzler nicht befürchten: „Da können wir uns bei Olaf Scholz in guten Händen wissen.“ Ihm würde niemals eine Formulierung herausrutschen, die diplomatisch gefährlich werden könnte.

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