Quer durch Deutschland im Automobil

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Werner Beumelburg ist alles andere als ein unproblematischer Autor. Nationalist und Anti-Demokrat, stand er in harter Opposition zur Weimarer Republik und wurde, wenig überraschend, ab 1933 zu einem gefeierten Schriftsteller im Nationalsozialismus und Panegyriker Hitlers – den er persönlich zuvor lange noch kritisch betrachtet hatte. Ab 1942 führte er als Luftwaffenoffizier das Kriegstagebuch von Hermann Göring; ob er in den letzten Kriegsjahren tatsächlich etwas auf Distanz zum NS-Regime gegangen ist, wie eine Zeitlang geglaubt, ist höchst umstritten. Den späteren Werdegang Beumelburgs erahnt man in seinem Bericht über eine Autofahrt von Berlin nach Frankfurt aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 10. Januar 1924 allenfalls in der gelegentlich militärischen Metaphorik, mit der er Menschen wie Tiere hier marschieren lässt. Wir haben uns entschieden, den Artikel zu senden, weil er sehr eindringlich die Faszination veranschaulicht, die vom neuen Medium des Automobils und dem von diesem verheißenen Rausch der Geschwindigkeit auf die Zeitgenossen ausgegangen sein muss. Es liest Frank Riede.

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