Mit Fritz Lang an König Etzels Hof
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Dass die Filmproduktionen den Wert von Berichten von Dreharbeiten, spektakulären Sets oder aufwändigen Reisen für die Vermarktung entstehender Filme erkannt hatten, ist an dieser Stelle schon deutlich geworden. So überrascht es nicht, dass die Vossische Zeitung den Regisseur Fritz Lang bei seinem Dreh zu dem Zweiteiler „Die Nibelungen“ besuchte, der erst 1924 seine Premiere feierte. Für den Film, der in die Filmgeschichte eingehen würde, hatte Fritz Langs damalige Ehefrau Thea von Harbou das Drehbuch geschrieben. Der zweite Teil mit dem Titel „Kriemhilds Rache“ gipfelt in dem Gemetzel am Hofe des Hunnenfürsten Etzel, wohin Kriemhild ihre Verwandtschaft lockt, um blutige Gerechtigkeit für Siegfrieds Ermordung zu erlangen. Colin Roß, der die Vossische eigentlich mit seinen Reiseberichten aus fernen Ländern belieferte, reiste also zu den Hunnen nach Potsdam-Babelsberg und gab einen sehr lebendigen Eindruck davon, wie Stummfilm-Dreharbeiten abliefen. Wer sich dafür interessierte, musste am 18. August 1923 für die Ausgabe der Zeitung schon 50.000 Mark berappen. Roß, der in diesem Podcast öfter mit seinem rassistischen Blick auf die besuchten Regionen, negativ aufgefallen war, bestätigt diese Geisteshaltung leider auch in diesem Text, mit einem despektierlichen Blick auf die Hunnen. Es liest Paula Rosa Leu.