Joseph Wirths Kampf gegen rechts
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Wie positionieren sich die eingesessenen Parteien des bürgerlich-konservativen Spektrums gegenüber aufstrebenden rechtsextremen Gruppierungen und deren Plänen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung außer Kraft zu setzen? Diese gerade wieder sehr aktuelle Frage beschäftigte die politische Öffentlichkeit auch schon in der Weimarer Republik und wurde von unterschiedlichen Protagonisten höchst unterschiedlich beantwortet. Während einige Politiker nicht nur der Deutschen Volkspartei, sondern auch der katholischen Zentrumspartei nach rechts mehr als nur schielten, warnte deren Alt-Reichskanzler Joseph Wirth eindringlich vor dieser Versuchung. „Der Feind steht rechts“, hatte er bereits nach der Ermordung von Walther Rathenau der Republik ins Stammbuch geschrieben. Nun, anderthalb Jahre und einige politische Attentate und Umsturzversuche später legte er in einem offenen Brief nach – der zumindest in den Reihen der konkurrierenden Sozialdemokraten auf große Sympathie und Zustimmung stieß. Der Vorwärts vom 18. Januar 1924 zitierte ihn ausführlich, für uns liest Frank Riede.