In der Nussschale über den Atlantik

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Wer vor einhundert Jahren von Europa nach Amerika wollte, dem stand im Grunde nach wie vor nur ein Verkehrsmittel zur Verfügung: das Schiff. Der Luftverkehr über den Atlantik befand sich noch in der Experimentierphase, umso dichter war das Netz der Passagierdampfer, die zwischen „alter“ und „neuer“ Welt verkehrten. Wer das nötige Kleingeld besaß, konnte mit immer größeren und luxuriöseren Ozeanriesen beispielsweise von Hamburg nach New York reisen – oder aber in einer selbstgezimmerten Nussschale mit 3+14 Metern einfach darauf los segeln. Dass die vier Männer der Crew, von denen hier konkret die Rede ist, nicht von der Küste, sondern vom fernen Bodensee kamen und keinerlei Hochseeerfahrung mitbrachten, machte das Unterfangen noch kurioser. Wer erfahren wollte, ob es gutging, musste am 7. Oktober 1923 für 6 Millionen Mark die Berliner Volks-Zeitung erwerben. Oder auf Aufklärung durch Frank Riede warten.

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