Hitler inszeniert seine Auftritte

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die Begeisterung Hitlers für die Oper und insbesondere für das Werk Richard Wagners ist allseits bekannt. Auch wurde bereits oft festgestellt, wie sehr Hitler seine Auftritte inszenierte und dabei auch seine Erfahrungen aus den Opernhäusern einflossen. Wurde jedoch schon 1923 dieser Aspekt des „Theatralen“ von den Journalisten, die die Veranstaltungen der NSDAP in Bierkellern und Brauhäusern besuchten, beobachtet? Erkannten sie, wie mit den Erwartungshaltungen des Publikums gespielt wurde und wie diese in die Inszenierung integriert wurden? Mit unserem heutigen Artikel aus dem 12-Uhr-Blatt vom 30. Mai, der einen Korrespondentenbericht eines Wiener Journalisten abdruckt, können wir diese Fragen mit „Ja“ beantworten. Er betrachtet einen Abend im Hofbrauhaus vor der Folie einer Theateraufführung – kommt aber zu einer verharmlosenden Erkenntnis, wenn es darum geht, was für ein Genre denn eigentlich gespielt wird. In den wörtlichen Zitaten aus Hitlers Rede finden sich rassistische Beleidigungen, die wir dem Text getreu wiedergeben, uns aber von diesen, wie auch der Verfasser des Artikels selbst und Frank Riede, der diesen für uns liest, schärfstens distanzieren.

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