Hinter den Kulissen des Sechstagerennens

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Wenn es heute noch Leute gibt, die wissen, wer Ernst Werner war, so verdankt sich dies wohl zuvorderst Sammy Drechsel und seinem berühmten, 1955 erschienenen Fußball-Jugend-Roman Elf Freunde müsst ihr sein, an dessen Ende der Held des Buches, Drechsels Alter Ego Heini Kamke, einen Ausbildungsplatz bei dem von ihm bewunderten Redakteur der Fußballwoche antritt. Was das Buch nicht thematisiert, ist E.W.s – wie er sich abkürzte – ausgeprägter Antisemitismus, der sich in vielen seiner Sportreportagen dokumentierte, und das bereits lange vor 1933. Der vorliegende Artikel über das die Stadt elektrisierende Berliner Sechstagerennen 1923 vom 2. März ist zum Glück frei davon und präsentiert sich als neuer, moderner Sportjournalismus, der sich, statt sich mit Eins-zu-Null-Berichterstattung zu begnügen, nach dem Rennen in die Umkleiden der Sportler begibt und diese dem interessierten Publikum in seinerzeit noch höchst ungewöhnlichen, fast interviewartigen Sequenzen nahebringt. Trendsetter dieser Entwicklung war in Berlin neben der B.Z. am Mittag vor allem das aus der Neuen Berliner Zeitung hervorgegangene 12 Uhr Blatt, das damit heute sein Debüt bei Auf den Tag genau gibt. Schon sehr viel länger, nämlich seit unseren Anfängen dabei ist: Paula Leu.

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