Herbstliches Weimar

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Zur großen Faszination Weimars gehört es, dass die beschauliche thüringische Residenzstadt an der Ilm es vermochte, sich als international strahlkräftige Kulturmetropole immer wieder neu zu erfinden. Auf den Glanz der klassischen ‘goldenen‘ Goethe- und Schillerzeit folgten im späteren 19. Jahrhundert das sogenannte ‘Silberne Zeitalter‘ mit hier wirkenden Protagonisten wie Franz Liszt, Arnold Böcklin oder Franz Lenbach sowie im frühen 20. Jahrhundert das zunächst vor allem von Henry van der Velde geprägte ‘Neue Weimar‘, dessen Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg ganz maßgeblich das federführend von Walter Gropius begründete und bis 1925 hier beheimatete Bauhaus fortschrieb. Der Autor Rudolf Kayser entdeckte in dieser ästhetischen Diversität, anders als manch konservativerer Zeitgenosse, keinen Widerspruch. Goethezeit und der Pioniergeist des aufstrebenden Bauhaus scheinen sich in seinem Artikel aus dem Berliner Tageblatt vom 26. November 1922 vielmehr äußerst fruchtbar miteinander zu verbinden. Es liest Frank Riede.

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