Griechenland nach dem Frieden von Lausanne
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Die sogenannte ‘Kleinasiatische Katastrophe‘ ist in Griechenland auch nach einhundert Jahren noch tief im kollektiven Gedächtnis eingebrannt: In Folge des verlorenen griechisch-türkischen Krieges verlor man 1922 nicht nur alle anatolischen und ostthrakischen Gebiete, die Griechenland eigentlich in Konsequenz des Ersten Weltkriegs hätten zufallen sollen. Darüber hinaus mussten auch mehr als eine Million Menschen auf griechischer Seite – und ca. 400.000 auf türkischer – ihre teilweise seit Jahrhunderten angestammte Heimat verlassen und sich mittellos in ihrem „Mutterland“ eine neue Existenz aufbauen. Die nachträglich im Friedensvertrag von Lausanne getroffenen Vereinbarungen änderten an dieser Situation wenig bzw. setzten die im Krieg begonnene Politik der Vertreibung sogar noch weiter fort. Die Herausforderungen die sich für den kleinen und noch wenig entwickelten griechischen Nationalstaat daraus ergaben, streift der Artikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 16. August 1923 zumindest am Rande, fokussiert des Weiteren aber auch auf sich hier möglicherweise eröffnenden Chancen für den deutschen Import/Export. Statt von Völkern oder Ethnien spricht der Text, irritierend aber nicht zeituntypisch, meist von Rassen. Was er darüber hinaus zu sagen hat, weiß Frank Riede.