Gibt es bezahlten Applaus im Kino?

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Um 1820 gründete ein Monsieur Sauton in Paris die „Assurance de succès dramatique“. Dahinter verbargen sich professionelle „Applaus-Spender“, die gegen Bezahlung Aufführungen an Theatern und Opern durch ihre Beifallsstürme, die sie unabhängig vom Gebotenen entfachten, zu Erfolgen machten. Ein Phänomen, das natürlich nicht nur auf die Pariser Bühnen beschränkt blieb. Wer von uns weiß schon, welcher Online-Bewertung zu trauen ist. Doch wurden auch in den 20er Jahren in deutschen Lichtspielhäusern bei wichtigen Premieren von den Produktionsfirmen Claqueure engagiert, um Filme zu finanziellen Erfolgen zu führen? Offensichtlich hielten sich solche Gerüchte, weshalb ihnen in der BZ am Mittag vom 13. Januar 1924 der Schriftsteller und Journalist Christian Bouchholz entgegentrat. Paula Rosa Leu war für uns bei den Premieren dabei und dokumentiert damit, unabhängig von der Frage nach bezahlter Claque, dass Szenenapplaus während Kinovorführungen durchaus üblich war.

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