Die Gandhi-Bewegung in Indien

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Wer im Berlin der 1920er Jahre täglich eine oder mehrere Tageszeitung las, war nicht nur über die Entwicklungen vor der Haustür und im nahen europäischen Ausland detailliert unterrichtet, sondern wusste auch aus erster Hand, was sich in Nord- und in Südamerika, in China oder in Japan so abspielte – ein Netz von gut informierten und emsig telegraphierenden Korrespondenten machte dies auch damals schon möglich. Anders verhielt sich die Sache mit Indien. Nur äußerst spärlich waren die Nachrichten aus diesem größten Land des British Empire, was unseren heutigen Artikel aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 8. Juli 1923 zu einer kostbaren Ausnahme macht. Ein Autor namens Kober verfügt offensichtlich über profunde Kenntnisse der jüngsten Entwicklungen auf dem indischen Subkontinent seit dem Weltkrieg und macht sein Publikum möglicherweise erstmals mit einem Namen vertraut, der für die weitere Geschichte der Dekolonisation von allergrößter Bedeutung werden sollte: Gandhi. Dessen Konzept eines „passiven Widerstands“ gegen die britischen Kolonialherren gibt der Artikel bemerkenswert präzise wieder, mag bei aller Sensibilität für das Spezifische der indischen Situation aber dennoch nicht davon absehen, auch den einen oder anderen Bogen vom fernen Ganges an die heimische Ruhr zu schlagen. Es liest Frank Riede.

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