Der Friedensvertrag von Lausanne
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Der Vertrag von Lausanne aus dem Juli 1923 war kaum weniger als eine vollständige Revision des Friedensvertrags, den man drei Jahre zuvor im Pariser Vorort Sèvres abgeschlossen hatte. Großer Gewinner war die in Gründung begriffene Türkische Republik, die fast alle der im Griechisch-Türkischen Krieg eroberten Gebiete ihrem Staatsgebiet hinzufügen durfte. Weder kam es zu der vorgesehenen Bildung eines armenischen Staates, noch war von den griechischen Ansprüchen auf Teile Kleinasiens und Ostthraziens etwas übrig geblieben. Außerdem verabredeten die an der Konferenz beteiligten Mächte einen folgenschweren Bevölkerungsaustausch, in dessen Rahmen weit über eine Million Griechen und etliche Hunderttausend Türken ihre teils jahrhundertelange Heimat aufgeben und in ihr „Mutterland“ übersiedeln mussten. Von diesen Inhalten erzählt der Bericht der Berliner Morgenpost vom 25. Juli wenig; dafür beschreibt er sehr ausführlich das Abschlusszeremoniell, welches trotz allen Zinnobers durchaus erahnen ließ, dass hier einige Vertragspartner eher mit dem Messer zwischen den Zähnen unterschrieben. Es liest Paula Rosa Leu.