Der “Blutige Karsamstag” 1923

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Auch die Ostertage des Jahres 1923 standen ganz im Zeichen der Ruhrbesetzung, da am Ostersamstag, der auf den 31. März fiel, französische Soldaten ein Massaker an streikenden Arbeitern verübten, das in die Geschichte als „blutiger Karsamstag“ einging. Zwei Militärkommandos waren in Essen in ein Werk von Krupp eingedrungen, um LKWs zu beschlagnahmen. Da aber die meisten LKWs schon unterwegs waren, gelang dies nicht. Die Werksleitung ließ die Arbeit niederlegen und die Arbeiterschaft versammelte sich protestierend vor der Wagenhalle. Verhandlungen mit den Kommandos scheiterten und irgendwann schossen sich die Soldaten ohne Vorwarnung den Weg frei und töteten dabei 13 Menschen und verletzten unzählige mehr. Einen Monat später wurden übrigens die Werksleiter und auch Gustav Krupp von Bohlen und Halbach selbst von den Militärbehörden als Mitverantwortliche zu Haftstrafen verurteilt. Der Vorwärts tat in der Ausgabe vom 1. April seine Empörung kund, für uns gelesen von Paula Rosa Leu.

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