Das Gehalt der Hausfrau
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Die heutigen Debatten rund um die sog. Care-Arbeit und die geringe Wertschätzung, die diese erfährt, auch pekuniär, finden ihre Vorläufer, wen überrascht es, auch vor hundert Jahren. In der Beilage „Berliner Moden-Zeitung“ der Berliner Volks-Zeitung vom 5. August 1923 ist nicht nur ein Schaukasten, der anhand von Zeichnungen belegt, warum das Korsett gesundheitlich schädlich ist, sondern auch eine Abhandlung über ein „Gehalt der Hausfrau“. Eine Autorin, oder ein Autor, zeichnend mit dem Pseudonym „Schlipski“, macht hier sehr konkret deutlich, was die Frauen der Zeit leisten, um dabei auch noch vom knappen Haushaltsgeld und den kargen Zuwendungen des verdienenden Ehemannes abhängig zu sein. Allein an dieser Beschreibung lässt sich erkennen, dass der Artikel für heutige Ohren veraltete Rollenbilder zu Grunde legt, die Stoßrichtung reicht aber deutlich in Richtung heutiger Care-Arbeit-Diskurse. Frank Riede liest.