Das Amt ohne Menschen

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der Boom der Telefonie zu Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde wesentlich ermöglicht durch die Telefonistinnen, die auf dem „Amt“ die meist männlichen Anrufer durchstellten. Ledig mussten sie sein, jung, höflich, gebildet, wenn möglich mit Fremdsprachenkenntnissen – und die Post konnte sie dennoch schlecht bezahlen, da es sich um ledige Frauen handelte, die ja, nach damaliger Vorstellung, zwangsläufig nur sich selbst zu versorgen hatten. 1907 arbeiteten im Deutschen Reich 16.000 „Fräulein vom Amt“. 1908 wurde in Hildesheim das erste automatische Ortsnetz in Betrieb genommen. Diese Technologie sollte nach und nach diesen Berufszweig überflüssig machen. Eine solche Zukunftsperspektive eines Amts ohne Menschen skizziert für die Hauptstadt auch die Berliner Morgenpost in ihrer 2 Milliarden teuren Ausgabe vom 28.10. 1923. Den entsprechenden Artikel liest Frank Riede für uns ein.

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