Carl von Ossietzky über das Fernweh in Zeiten schwacher Valuta
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Der große Nazi-Gegner und Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zählte bekanntermaßen von Beginn an zu den prägenden politischen Analysten der Weimarer Republik, und als solcher ist er regelmäßig bereits auch hier im Podcast in Erscheinung getreten – zuletzt erst vor knapp zwei Wochen mit seiner Einschätzung zur französischen Ruhrbesetzung und der Frage, wie weit der lagerübergreifende politische Schulterschluss in diesem Punkt gehen sollte. Etwas weniger bekannt ist, dass sich Ossietzky, nicht selten unter Pseudonym, zwischendurch aber immer wieder auch Ausflüge in leichtere journalistische Genres, etwa die Glosse, gestattete. So geschehen unter anderem am 16. März 1923 in der Berliner Volks-Zeitung, wo er unter der etablierten Maske Lucius Schierling über das Thema Fernweh in Zeiten schwacher Valuta sinnierte und zu einer interessanten Beschreibung eines Eingemauerten-Syndroms gelangte, das man mit den Tagen der frühen Weimarer Republik gar nicht unbedingt in Verbindung gebracht hätte. Es liest Paula Leu.