Ängstliche Eindrücke bei einem Boxmatch

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die Faszination der 1920er Jahre für den Boxsport ist Legion. Angezogen fühlten sich nicht nur die breiten Massen; auch zahlreiche namhafte Autoren von Bertolt Brecht bis Ernest Hemingway haben die Nähe zum Ring gesucht und das archaische Mann-gegen-Mann der Faustkämpfer literarisch verherrlicht. Unser heutiger Artikel aus der Berliner Morgenpost vom 20. Januar 1923 nimmt sich vor diesem Hintergrund eher ein wenig ungewöhnlich aus, denn sein Autor Ludwig Hirschfeld ist der Begeisterung für das Boxen nicht erlegen. Allzu rohe Körperlichkeit, daraus macht er keinen Hehl, ist seine Sache nicht. Seine Waffe ist, auch wenn er von einem Boxkampf berichtet, die feine Ironie. Hirschfeld zählt zu den großen Wiener Feuilletonisten der Zwischenkriegszeit. Er wurde 1942 nach Auschwitz deportiert und dort mit seiner gesamten Familie ermordet. Den Text, der an einer Stelle heute nicht mehr übliches, da als rassistisch empfundenes Vokabular enthält, liest Paula Leu.

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